Gleitschirmfliegen: Frequently asked questions

Wenn du Gleitschirmfliegen lernen willst, hast du sicher viele Fragen. Auf die ersten und wichtigsten Fragen findest du hier die Antworten. Beim weiteren Surfen auf unserer Webseite bekommst du einen umfassenden Einblick, wie facettenreich dieser faszinierende Flugsport ist und welche traumhaften Erlebnisse dich erwarten, wenn du mit uns abhebst.

  Wie viel Zeit benötige ich für die Ausbildung zum Gleitschirmpilot?

Für das Pilotenbrevet musst du 50 Flüge unter Aufsicht eines Fluglehrers in mindestens 5 verschiedenen Fluggebieten nachweisen können. Es hängt von deiner Freizeit und vom Wetter ab, wie viele Tage du dafür brauchst. Für den Pilotenschein musst du eine theoretische Prüfung und eine praktische Prüfung bestehen. In unserer Flugschule bieten wir das ganze Jahr bei passendem Wetter am Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag Höhenflüge an. Unter dem Jahr kannst du mit uns auch in die Flugferien in andere Länder verreisen.

Wie ist die Ausbildung bis zum Brevet strukturiert?

Am besten erlebst du bei einem Schnuppertag selber, wie toll Gleitschirmfliegen ist. Schon am ersten Tag kannst du nämlich am Übungshang fliegen. An drei bis vier weiteren Nachmittagen eignest du dir eine gute Starttechnik an. Sobald du gut und sicher Starten kannst, geht die Ausbildung mit Höhenflügen weiter. Alle deine Fortschritte werden auf einem Ausbildungskontrollblatt vermerkt und in einem Logbuch hältst du deine Flüge fest. Der Fluglehrer stempelt dir dein Logbuch nach jedem Flugtag ab, damit du deine gewonnene Erfahrung nachweisen kannst. Je mehr Routine du hast, umso einfacher kommst du zu fliegerischen Erfolgen: das erste Mal den Startplatz überhöhen, mit der Thermik bis an die Basis einer Cumuluswolke drehen, zusammen mit Raubvögeln Thermikfliegen und zur anderen Talseite gleiten... Die Lernkurve ist vor allem am Anfang sehr steil. Sie flacht aber auch nach dem Erwerb des Brevets noch lange nicht ab. Selbst nach tausenden Flugstunden kannst du immer noch Neues dazulernen und dich als Pilot weiter verbessern.

Ist Gleitschirmfliegen ein Wagnis?

Die suva zählt Gleitschirmfliegen korrekterweise nicht zu den Risikosportarten. Wenn das Wetter sicheres Fliegen zulässt, die Flugausrüstung in einwandfreiem Zustand ist und sich der Pilot mit eingeschaltetem Denkwerkzeug im Luftraum bewegt, kann der Sport so sicher betrieben werden wie Fahrradfahren. Das heisst nicht, dass es beim Gleitschirmfliegen kein Risiko geben würde. Auf Videoportalen wie youtube kannst du dir einige Videos spektakulärer Gleitschirmunfälle anschauen. Sie vermitteln dir aber ein falsches Bild und entsprechen nicht der fliegerischen Realität. Wichtig ist vor allem eine gute Ausbildung und regelmässige Flugpraxis. Die Beurteilung der Wetterlage, das Beherrschen des Fluggeräts und die Fähigkeit, Vernunft von fliegerischem Leichtsinn zu unterscheiden, lernst du in der Flugschule.

Macht Gleitschirmfliegen süchtig?

Höchstwahrscheinlich bejahen die meisten Piloten diese Frage – kein Wunder, spricht man vom Flugvirus. Bist du einmal damit angesteckt, gibt es ein Leben vor und ein Leben nach dem ersten Gleitschirmflug. Das Leben danach sieht so aus: Du stehst am morgen auf und deine erste Handlung ist der Wettercheck im Internet. Geht es heute zum Fliegen und wenn ja, wo müsste man starten? Du wirst ständig den Himmel studieren und nach Cumuluswolken Ausschau halten, die die Thermik anzeigen. Du wirst neue Freunde gewinnen, welche die Leidenschaft Gleitschirmfliegen mit dir teilen. Deine Ferienziele werden sich nach den Flugmöglichkeiten richten und der für dich interessanteste Gesprächsstoff hat einen aviatischen Bezug. Diese Sucht therapierst du am besten, indem du fliegen gehst.

Kann jeder Gleitschirmfliegen lernen?

Auf den eigenen Füssen stehen zu können ist die wichtigste Voraussetzung, damit du mit einem Gleitschirm abheben und landen kannst. Um mit der Ausbildung zum Gleitschirmpilot zu beginnen, musst du mindestens 14 Jahre alt sein.

Wie lange bleibt das Pilotenbrevet gültig?

Wenn du das Brevet einmal im Sack hast, gibt es keine regelmässigen Nachprüfungen deiner Flugtauglichkeit. Solange dich deine Füsse tragen und du Lust zum Fliegen hast, kannst du dieses wunderschöne Hobby ausüben wo es erlaubt ist. Mit dem Schweizer Brevet darfst du übrigens auch im Ausland fliegen.

Was bietet mir die Gleitschirm-Erlebniswelt?

Gleitschirmfliegen ist ein sehr facettenreicher Erlebnissport. Du bist an der frischen Luft, lernst Fluggebiete kennen, kannst die Landschaft aus einer besonderen Perspektive geniessen, verbringst eine gute Zeit mit Freunden, machst neue Bekanntschaften, viele Erfahrungen und laufend Fortschritte. Je besser du als Pilot wirst, umso mehr bietet dir der Sport. Auf dich warten Genussflüge, taktisches Streckenfliegen, Groundhandling, Hike and Fly sowie Reisen mit dem Gleitschirm in andere Länder. Adventure is unlimited. Vielleicht findest du sogar Gefallen am Kunstflug mit Flugmanövern, bei denen du Adrenalin ausschüttest. Auch der Einstieg in andere Wind- und Flugsportarten wie zum Beispiel das Kitesurfen, Segel- oder Motorfliegen wird einfacher.

Ist Gleitschirmfliegen ein teurer Sport?

Gleitschirmfliegen ist die mit Abstand günstigste Flugsportart. Für die gesamte Ausbildung und deine eigene neue Ausrüstung musst du mit Kosten von ca. 7'000 Franken rechnen. Sparpotentiale gibt es beim Kauf von gebrauchtem Equipment. Die genauen Preise für die Ausbildung bei der Flugschule Magiclift findest du in unserer Tarifübersicht. Wenn du unseren Webshop besuchst, bekommst du auch einen Überblick zu den Kosten einer ganz individuell zusammengestellten Ausrüstung.

Wie lange hält eine Ausrüstung?

Zur Ausrüstung gehört der Gleitschirm, ein Gurtzeug (Sitz), ein Rettungsgerät (Notschirm) und bei Bedarf Fluginstrumente wie ein GPS oder ein Variometer. Über ein gutes Schuhwerk, einen Helm, eine gute Sonnenbrille, Handschuhe und windgeschützte Kleidung verfügst du wahrscheinlich schon. Moderne Gleitschirme haben je nach Wartung eine Lebensdauer von ca. 400-500 Flugstunden. Mit einem neuen Schirm kannst du dich also sicher ein paar Jahre vergnügen. Ein Gurtzeug taugt für viele Jahre und beim Notschirm wird empfohlen, ihn nach ca. 10 Jahren zu ersetzen. In der wohlstandsverwöhnten Schweiz ist meistens nicht die Haltbarkeit der Grund für Neubeschaffungen, sondern die Fortschritte in der Konstruktion: verbesserte Leistung, mehr Sicherheit, grösserer Komfort sowie Gewichtsersparnis.

Wie viel wiegt eine Gleitschirmausrüstung?

Im Vergleich zu heute war die Ausrüstung während den Pionierzeiten geradezu primitiv und nicht schwer. Mit der fortschreitenden Entwicklung wurde die Ausrüstung auf verbesserte Leistung und höheren Komfort getrimmt, so dass man schnell einmal einen 18-20 kg schweren Packsack schultern musste. In den letzten Jahren hat sich der Trend zu Leichtmaterial durchgesetzt. Eine moderne, gewichtsreduzierte Ausrüstung wiegt nur noch 10 kg und ist bequem zu tragen. Mit den Leichtausrüstungen ist «Hike&Fly»  zu einer populären Variante beim Gleitschirmfliegen geworden. Zu Fuss an einen Startplatz wandern und starten: Fliegen mit weniger CO2-Emissionen geht nicht.

Wie lange kann man mit dem Gleitschirm in der Luft bleiben?

An einem guten Flugtag möchten Gleitschirmpiloten die Landung möglichst lange hinauszögern und suchen darum gezielt nach Aufwinden, um Höhe zu gewinnen. Mit jedem Meter Höhengewinn kann die Gleitstrecke vergrössert werden, so dass auch eine weiter entfernte Aufwindzone erreicht werden kann. Dort beginnt das Spiel von vorne: Höhe tanken, Gleitflug zur nächsten Steigzone. Dank der guten Flugeigenschaften eines modernen Gleitschirms sind an ergiebigen Tagen Streckenflüge von über 200 Kilometer möglich, wofür man mehrere Stunden in der Luft verbringt.

Darf man überall Gleitschirmfliegen?

Unser Luftraum ist gross und doch beschränkt. Mit dem Gleitschirm wird nach Sichtflug geflogen. Flugräume, in denen der Instrumentenflug gilt, sind tabu. Dies sind Zonen rund um Flugplätze und Flughäfen. Wildruhezonen und militärische Gefahrengebiete setzen ebenfalls Grenzen. Im Allgemeinen sind die Freiheiten doch bedeutend grösser als die limitierenden Faktoren, zu denen natürlich auch die meteorologischen Verhältnisse gehören. Mit dem Schweizer Pilotenbrevet darfst du übrigens auf der ganzen Welt Gleitschirmfliegen, sofern es die Gesetzgebung in deinen Zielländern zulässt.

Wie entsteht Thermik?

An guten Tagen bewirkt die Sonneneinstrahlung, dass sich der Boden aufheizt. Ein aufgewärmter Boden überträgt Wärme an die darüberliegende Luft. Wenn eine Luftmasse am Boden aufgeheizt wird, dehnt sie sich aus, womit ihre Dichte abnimmt. In kühlerer Umgebungsluft steigt ein aufgewärmtes Luftpaket auf: voilà, Thermik. Eine besondere Ursache für das thermische bedingte Aufsteigen einer Luftmassen ist die Umkehrthermik. Sie wird im Pilotenjargon als Magiclift bezeichnet und hat unserer Flugschule den Namen gegeben.