Bir-Billing: Bei den Adlern im Himalaya

Im indischen Himalaya beginnen die richtigen Berge dort, wo unsere aufhören. Ausgangspunkt für diese Flugreise mit der Möglichkeit zum Biwakfliegen bildet das Dörfchen Bir-Colony. Das nordindische Dörfchen beheimatet drei prunkvolle tibetische Klöster und liegt au 1'600 Meter über Meer. Der nächstgelegene Startplatz Billing liegt auf 2'300 Meter über Meer, von wo 1992 ein Weltrekord im Streckenflug (132,5 km – damals eine Wahnsinnsstrecke) aufgestellt wurde. Flüge nach Dharamsala, wo der Dalai Lama residiert, sind einfach zu realisieren. Für streckenflugerprobte Piloten liegt auch das weltberühmte Manali oder Flüge im Hochgebirge in Reichweite.

Wenn in den Alpen die Thermik Mitte Oktober immer mehr einschläft, verlängern wir die Flugsaison noch bis in den November hinein oder sammeln schon Punkte für den neuen XContest. In der Zeit nach dem Monsun trocknet die Luft am Himalaya-Südfuss immer mehr ab, so dass die Einstrahlung noch einmal richtig gut wird, bevor es auch auf diesem Breitengrad langsam dem Winter entgegen geht. Im Herbst bietet sich erfahrenen Piloten die Chance, ins Barot-Tal auf der von Bir abgewandten Seite der Billing-Krete und dort ein gutes Stockwerk höher zu fliegen. Dort sind zu dieser Jahreszeit Basishöhen von mehr als 5'500 m über Meer keine Seltenheit und von vertikalen Luftraumbeschränkungen hat noch nie jemand etwas gehört.

Dass Bir-Billing im Herbst fliegerisch ausgesprochen ergiebig ist, und dass Indien zudem ein angenehm zu bereisendes Land mit gastfreundlichen Menschen ist, haben in den letzten Jahren viele Piloten aus anderen Ländern gemerkt. Inzwischen gibt sich dort im Oktober eine grosse Schar hervorragender Piloten ein Stelldichein, um bei Biwakflügen an neuen Linien durch den Himalaya zu tüfteln. In Billing werden an manchen Tagen bis zu 500 Starts von Solo- und vor allem Tandemschirmen absolviert. Gerade wegen der guten Ausgangslage für kommerzielle Passagierflüge hat sich Bir-Billing zu einer für den Bundesstaat Himachal Pradesh wichtigen touristischen Destination gemausert. Die grosse Nachfrage nach Biplaceflügen und die Zunahme ausländischer Piloten hat viele Investitionen in die Infrastruktur ausgelöst. Heute ist sie ausgesprochen gut: Es gibt viele Guesthouses und Restaurants mit tibetischer, indischer sowie westlicher Küche und für die Fahrt nach Billing braucht man auf der neu asphaltierten Strasse nur noch 40 Minuten im Taxi.

Die Reise dauert bis zu zwanzig Tagen (16 Flugtage), eine frühere oder spätere Rückreise ist aber organisatorisch möglich.

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